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XXII. Tagung für Angewandte Sozialwissenschaften
Sozialwissenschaftliche Beobachtungen von Krisen

Perspektiven, Instrumente und Erfahrungen

Die XXII. Tagung für angewandte Sozialwissenschaften des BDS findet am 23. September 2023 online statt.
Thema sind die zahlreichen Krisen der letzten Jahre, die aus sozialwissenschaftlicher Perspektive mittels
Beiträgen aus Wissenschaft und Beruf beleuchtet werden sollen.

In den Sozialwissenschaften werden Krisen gemeinhin als Problemsituationen bezeichnet, die im Sinne her-
gebrachter Strategien, Techniken und Instrumente nicht gelöst werden können, sondern einen speziellen

Umgang erfordern. Solche Situationen sind in dieser Sicht einmalig, können sich aber auch wiederholen oder
chronisch werden. In jedem Fall ziehen sie „Störungen“ von sozialen Beziehungen und/oder deren Verhältnis
zur Umwelt (übrige Gesellschaft und „natürliche“ Umwelt) nach sich und gefährden so den Fortbestand des
betroffenen Bereichs.
Diese Sichtweise lässt sich in Anlehnung an Jürgen Link mit der These verknüpfen, dass die Bearbeitung der
ins Auge gefassten Problemsituationen als „Re-Normalisierungen“ aufgefasst werden können. So gesehen,
sind sie Anpassungsleistungen an Dynamiken unterschiedlicher Bereiche und Ebenen: Es gilt Änderungen so
vorzunehmen, dass Wandel möglichst reibungslos verläuft und als steuerbar unterstellt werden kann.
Solche Anpassungsleistungen im Umgang mit Krisen wollen wir auf der Konferenz zum Gegenstand unserer
Reflexionen und Auseinandersetzungen machen, indem wir nach Verwendungen sozialwissenschaftlicher
Instrumente bei der Beschreibung, Analyse, Lösung, Vorhersage und Prävention dieser Leistungen in unseren
jeweiligen Berufsfeldern oder in von uns beobachteten Feldern fragen. Nicht zuletzt geht es darum, ob sich
daraus neue Muster und Trends für ein besseres Verständnis einer weiteren Entwicklung sowie für
Lernchancen eines angemessenen Umgangs mit zukünftigen krisenhaften Ereignissen ableiten lassen.
Um das Phänomen Anpassungsleistungen zu bearbeiten, sind wir an der Beantwortung der folgenden Fragen

immer mit dem Fokus auf die eingesetzten Methoden und Instrumente – interessiert und laden ausdrücklich
zu Beiträgen aus Wissenschaft und Beruf ein:

  • Welche Reaktionen auf Krisen in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und Berufsfeldern sind
    zu beobachten? Welche Arten von Vorsorge werden wie ergriffen?
  • Mit welchen Veränderungen an Prozessen und Strukturen haben wir es zu tun und welche Korrekturen
    werden wie vorgenommen?
  • Wie reagieren Personen in Bezug auf Krisen? Über welches Know-how verfügen sie? Was macht sie
    erfolgreich und was lässt sie scheitern?
  • Wie gehen Organisationen mit Krisen um? Welches Handwerkszeug erweist sich als brauchbar?
  • Welche Verschiebungen von Grenzen (z.B. Enttabuisierungen) lassen sich im Rahmen von Kriseninterventionen beobachten? Und welche Auswirkungen haben sie?
  • Welche Vorstellungen von „Krise“ lassen sich auffinden, welche Metaphern finden Verwendung? Welche
    Modelle/Konzepte kommen zur Anwendung? Welche Beratungsleistungen spielen eine Rolle?

Wenn Sie beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre
Einsendung von Abstracts für Vorträge
(max. 1500 Zeichen, bitte als WORD-Datei)
sowie um Exposés für ganze Foren
bis zum 31.05.2023 an:
info@soziologie-deutschland.net

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